Großer Körperkreislauf

Das Herz spielt in unserem Körper eine zentrale Rolle. Es sorgt dafür, dass das Blut an alle Stellen unseres Körpers gelangt. Durch die Kontraktion und anschließende Erschlaffung unseres Herzens, wird ein spezifischer Blutdruck erzeugt, wodurch das Blut verteilt wird. Das Blut ist unser körpereigenes Transportmittel. Es liefert neuen Sauerstoff und transportiert Kohlenstoffdioxid (CO2) ab. Des Weiteren werden darüber Nährstoffe geliefert und Abfall- bzw. Stoffwechselendprodukte entsorgt.

Dieser Ablauf wird auch im sog. Großen Körperkreislauf beschrieben:

Durch unsere Atmung nehmen wir Sauerstoff (O2) aus der Umgebung auf. Innerhalb unserer Lunge wird das Blut dann mit diesem Sauerstoff angereichert und durchläuft den großen Körperkreislauf. Danach kommt das sauerstoffarme und mit Kohlenstoffdioxid angereicherte Blut zurück zur Lunge. Dort findet ein Gasaustausch statt und Endprodukte wie auch CO2 werden nun von uns ausgeatmet. Den Prozess innerhalb der Lunge bezeichnet man als kleinen Lungenkreislauf.

Das Herz

Im Folgenden schauen wir uns den Aufbau des Herzens etwas genauer an. Es besteht aus zwei Herzkammern, der linken und der rechten und jeweils einem Vorhof. Mehrere sog. Herzklappen sorgen dafür, dass Blut nur in bestimmte Richtungen und zur gegebenen Zeit in gewisse Areale fließen kann.

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Das Herz ist ein leistungsstarker Muskel (auch Myokard genannt), der in regelmäßigen Abständen kontrahiert und dann wieder erschlafft, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Die Kontraktion der Herzmuskulatur geschieht unwillkürlich und autonom. Dies bedeutet, dass unser Herz ganz unabhängig von unserem Körper und äußeren Reizen schlägt.

Während der Systole, zieht sich das Herz zusammen (Kontraktion) und erzeugt so die größte Auswurfskraft, mit der das Blut im Körper verteilt wird. Sie bildet den höchsten (oberen) Wert des Blutdrucks. Erschlafft das Herz anschließend wieder und füllt sich erneut mit Blut, so spricht man von der Diastole, also dem niedrigsten (unteren) Wert des Blutdrucks. Näheres zum Blutdruck findet ihr hier.

Das EBLS

Nun kennen wir die Funktion des Herzens, aber wie kommt es unwillkürlich und autonom zu einer Kontraktion? Hier spielt das Erregungsbildungs- und Leitungssystem (EBLS) eine große Rolle. Die Stimulation des Herzens funktioniert über elektrische Impulse innerhalb des Herzens. Der Sinusknoten ist hierbei der Haupttaktgeber und hat seine Lage im rechten Vorhof. Bis zu 80 elektrische Impulse pro Minute kann dieser erzeugen. Da diese Funktion sehr wichtig ist, gibt es auch noch zwei weitere Taktgeber, die im Notfall einspringen können, damit die elektrische Erregung des Herzens weiterhin stattfinden kann. Diese sind der Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) und das His-Bündel. Diese können zwar weniger Impulse erzeugen, aber sie fungieren dann als eine Art Schrittmacher.

Beide Systeme gehören auch schon zum eigentlichen Leitungssystem. Das His-Bündel mündet im linken und rechten Tawara Schenkel und wird dann nochmal weiter aufgeteilt in die sog. Purkinje-Fasern. Diese stellen eine Verbindung zu den Herzmuskelzellen her und können somit für eine Kontraktion innerhalb der Herzkammern sorgen.

Das „gesunde“ hypertrophierte Herz

Wie schon oben erwähnt, ist das Herz ein Muskel. Sprich durch regelmäßiges Training, hier vor allem Ausdauersport, kann es zu einer Hypertrophie des Herzens kommen. Der Muskel wird also größer. Ein „normales Herz“ wiegt in etwa 250-300g, ein sog. „Sportlerherz“ kann fast doppelt so schwer sein. Nicht nur die Querschnittvergrößerung ist ein positiver Aspekt des Trainings. Durch regelmäßigen Ausdauersport arbeitet das Herz allgemein effizienter.

Der Ruhepuls nimmt ab und kann bei Leistungssportler auch im Bereich 30-40 Schlägen pro Minute liegen. Zum Vergleich haben untrainierte Menschen etwa einen Ruhepuls zwischen 60-80 Schlägen pro Minute. Das größere Herz sorgt dafür, dass sich das Schlagvolumen erhöht. Es kann also mit weniger Schlägen, die gleiche Menge an Blut transportieren. Generell arbeitet es effizienter, da der Sauerstoffbedarf bei gleichbleibender Arbeit sinkt.