Knochen

Insgesamt besteht unser Körper aus 208-214 Knochen und macht so etwa 12 % unseres Körpergewichts aus. Die Knochenmasse besteht aus lebendiger Substanz, d.h. laufend finden Auf- und Abbauprozesse statt. Um die Festigkeit der Knochen zu gewährleisten, ist dort Kalzium eingelagert. Somit tragen sie zur Statik des Körpers bei und schützen unsere inneren Organe. Weitere Funktionen unserer Knochen sind die Produktion von Blutzellen und sie bilden die Ansatzstelle für unsere Muskeln und somit den zentralen Punkt vom passiven Bewegungsapparat.

Wie schon oben beschrieben, besteht der Knochen an sich aus lebendiger Substanz und ist eine spezielle Form des Binde- und Stützgewebes. Zu 10-15 % ist auch Wasser eingelagert. Der Großteil, also 60-70 % sind anorganische Mineralien und 20-25 % organische Stoffe, dazu zählen Kollagenfasern, Proteine und Magnesiumphosphat.

Der Knochen ist aus vielen Knochenzellen den sog. Osteozyten aufgebaut. Diese Zellen unterscheiden sich in zwei Arten, den Osteoklasten und Osteoblasten. Durch Osteoklasten bauen „altes“ Knochengewebe ab, es werden also Mineralstoffe herausgelöst und es entsteht ein sehr kleiner Hohlraum. Die Osteoblasten sorgen dann für den Mineralstoffaustausch und bauen den Knochen entsprechend „neu“ auf. Dieser Prozess findet in unserem Körper ständig statt. Dabei spielt ua. auch Vitamin D eine große Rolle.

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Arten von Knochen

In der oberen Grafik seht ihr ein typisches Skelett des menschlichen Körpers. Dort sind die wichtigsten Knochen zu finden und sicherlich fällt hier auch ihre unterschiedliche Form direkt ins Auge. Je nach Funktion haben die Knochen auch ein spezielles Aussehen. Untenstehend findet ihr die verschiedenen Arten von Knochen in einer Auflistung.

Röhrenknochen:

  • Oberschenkelknochen (Os femoris)
  • Schien- und Wadenbein (Tibia et fibula)
  • Elle (Ulna)
  • Speiche (Radius)
  • Oberarmknochen (Humerus)

Platte Knochen:

  • Schädel (Cranium)
  • Brustbein (Sternum)
  • Schulterblatt (Scapula)
  • Rippen (Costae)

Luftgefüllte Knochen:

  • Schädel des Stirnbeins (Os frontale)

Unregelmäßige Knochen:

  • Wirbelkörper (Vertebrae)
  • Unterkieferknochen (Mandibula)

Sesambeine:

  • Kniescheibe (Patella)

Kurze Knochen:

  • Handwurzelknochen und Fingerglieder

Knorpel

Ein Knorpel ist eine Schutzeinrichtung unseres Körpers. Er vermindert z.B. Reibung und schützt vor Stößen. Genau deshalb besteht ein Knorpel aus einem sehr elastischen, aber trotzdem stabilen Material. Er besteht aus Binde- und Stützgewebe, Interzellularsubstanz und den eigentlich Knorpelzellen auch Chondrozyten genannt. In diesen Knorpelzellen sind sehr viel Wasser, Glykogen und auch Fett eingelagert. Je nach Zusammensetzung unterscheidet man verschiedene Arten von Knorpeln, die alle auch einen anderen Einsatzbereich im passiven Bewegungsapparat haben.

  • Faserknorpel

Mitunter die allgemein bekannteste Form. Enthält wenige Chondrozyten, dafür aber viele Stränge aus Kollagen. Besonders stabil und hält viel Druck aus. Diese Art finden wir z.B. als Meniskus im Knie und bei den Bandscheiben.

  • Hyaliner Knorpel

Sehr viele Chondrozyten. Zu finden an den Rippenknorpel oder am Kehlkopf.

  • Elastischer Knorpel

Wenige und kleine Chondrozyten. Sehr elastisch und anpassungsfähig. Wir finden sie z.B. im Gehörgang und an den Stimmbändern.

Gelenke

Sehr oft finden wir auch Knorpel in unseren Gelenken. Aber was genau sind die Gelenke und wie sind sie aufgebaut?

Wie zu Beginn des Abschnitts herausgestellt, ist unser Körper sehr stabil aufgebaut. Die Knochen geben uns eine gewisse Statik und schützen unsere empfindlichen Organe. Aber die Knochen sind auch starr und würden uns allein gar keine Bewegung ermöglichen. Dazu benötigen wir die Gelenke als Verbindungsstelle in unserem passiven Bewegungsapparat. Ein gibt eher kleinere Gelenke, wie z.B.: an den Fingergliedern und solche wie z.B. das Hüftgelenk, die viel Last aushalten müssen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Eigenschaften:

  • Paarschlüssig

Gelenke die primär durch den Knochenbau zusammengehalten werden (z.B. Hüftgelenk)

  • Kraftschlüssig

Gelenke die primär durch Muskeln und Bänder zusammengehalten werden (z.B. Schultergelenk)

Ein Gelenk wird von einer Gelenkkapsel umgeben. Die äußere Schicht des Gelenkes bildet eine feste Schutzschicht aus Kollagenfasern (Membrana fibrosa). Die innere Schicht (Membrana synovialis) ist reich an Blutgefäßen und Nerven und produziert die Gelenkschmiere oder auch Synovia genannt. Diese mindert die Reibung der Knorpel aneinander.

Zudem gibt es nicht nur verschiedene Gelenkarten, sondern auch verschiedene Formen, die wir in unserem Körper wiederfinden.

Arten der Gelenke

Diarthrosen
(Echte Gelenke)
Syndesmosen Synchondrosen Synostosen
Bestehen wie oben genannt aus einer Gelenkkapsel mit Synovia gefüllt. Kopf und Pfanne des Gelenks passen ineinander und sind meist mit Gelenkknorpeln überzogen Verbindungsstelle zweier Knochen aus Bindegewebe z.B. zwischen Elle und Speiche (Membrana interossea antebrachii) Verbindungsstelle besteht aus Knorpeln z.B. zwischen Rippen und Brustbein (Costosternal synchondrosis) Verbindung aus Knochengewebe z.B. das Verbinden der drei Beckenanteile zum Hüftbein während des Heranwachsens

Gelenkformen
  • Kugelgelenk

Mehrachsige Bewegung z.B. das Schultergelenk

  • Eigelenk

Zweiachsige Bewegung z.B. das Handgelenk

  • Sattelgelenk

Zweiachsige Bewegung z.B. der Daumen

  • Scharniergelenk

Einachsige Bewegung z.B. die Fingerglieder

  • Zapfen- und Radgelenk

Einachsige Drehbewegung z.B. zwischen Elle und Speiche


Bänder

Unsere Bänder werden auch Ligamente genannt und haben ebenfalls eine wichtige Aufgabe in unserem passiven Bewegungsapparat. Sie sorgen für Stabilität, indem sie Gelenke zusammen und an Ort und Stelle halten. Somit verhindern sie ein Verrutschen des Gelenks. Sie bestehen aus Bindegewebe, welches zu einem Strang zusammengefasst ist und dadurch besonders belastbar und nur gering dehnbar wird. Die Schulter und das Sprunggelenk sind z.B. mit sehr vielen Bändern versehen. Kommt es zu einer Verletzung der Bandstruktur ist unsere Bewegung stark eingeschränkt.